HISTORIE
Wie entstand das Proteomis-Profil?
Das Proteomis-Profil ist eine labortechnische Entwicklung der Forschungsgesellschaft C.E.I.A. (Centre Européen d´Informatique et d´Automation), in der Ärzte, Biologen und Informatiker seit den 1970er Jahren in Lyon/Frankreich und Brüssel/Belgien arbeiten.
Die Gründer von C.E.I.A. waren Dr. André Martin, Dr. Jean Henri Paquelet, Dr. Pol Henry und Dr. Eric Reymond.
Jean-Henri Paquelet und André Martin lernten sich in Lyon in der Jesuitenschule in Saint-Marc kennen. André Martin studierte Medizin in Lyon, wo er auch als Arzt praktizierte.
Jean Paquelet war bei Beginn des 2. Weltkriegs einer der jüngsten Piloten der Marineflieger Frankreichs. Als die Deutschen Frankreich besetzten, schloss er sich der Resistance an und begann ein Pharmaziestudium, das er vor Kriegsende abschloss. Als Armeepilot in der Offensive der Alliierten war er an der Befreiung von Straßburg und einiger Konzentrationslager beteiligt. 1950 begann er im Zweitstudium Medizin zu studieren. Parallel promovierte er in Pharmazie und Biologie. In Deutschland legte er eine medizinische Doktorarbeit über die Anwendung von Organlysaten vor. Er arbeitete später bei Dr. Abderhalden in dessen Labor, erlernte Grundlagen der Organtherapie bei Professor Cohn in Genf und bei Dr. Niehans in Deutschland und gründet schließlich sein eigenes biologisches Labor.
Eric Reymond wurde in Lyon geboren, wo er auch Medizin studierte. 1950, während seines Studiums, lernte er Jean-Henri Paquelet kennen.
Pol Henri stammte aus Belgien und wurde in Profondeville geboren. Während des 2. Weltkrieges hat er sein Medizinstudium in Brüssel begonnen und nach dem Krieg in Lüttich abgeschlossen.
Paquelet kann als genialer Kopf der Gruppe angesehen werden. Weil er von der Organtherapie überzeugt war, entwickelte mit seinem erfahrenen Freund Martin und dem viel jüngeren Reymond eine eigene methodische Systematik zur Organtherapie. Reymond hatte sich mit Paquelet in einer Praxis niedergelassen und initiierte die Gründung einer Gesellschaft für Organtherapie, zu der auch Paul Nogier gehörte. Die Aktivitäten dieser Gesellschaft führten zu regelmäßigen Teilnahmen an medizinischen Tagungen, organisiert durch das Laboratoire Dolisos in Montrichard (Loir-et-Cher). Dort trafen Paquelet, Martin und Reymond 1961 auf den Belgier Pol Henry.
Pol Henry hatte zu diesem Zeitpunkt bereits systematische Untersuchungen zu Gemmotherapeutika durchgeführt, wobei er sich in dieser Phase vor allem auf die Wirkung der Heilmittel auf die beiden Zellreihen der Leukozyten (Granulozyten und Lymphozyten) beschränkte. Erst später arbeitete Pol Henri über der Wirkung von Knospen auf die Proteinfraktionen der Elektrophorese. Er hatte drei damals sehr verbreitete Flockungstests, Cetavlon, Takata und Kupferacetat, in diese Untersuchungen aufgenommen. Es ist Jean Paquelet zu verdanken, dass die Flockungstests wieder aktiviert und systematisiert wurden. Paquelet war auch der Urheber der Algorithmen, die zur spezifischen Kurvendarstellung des Proteomis-Profils führten.
Mitte der 60er Jahre schlug Eric Reymond eine Vierergemeinschaft vor. Am 12. März 1971 schließlich gründeten Jean Paquelet, André Martin, Pol Henry und Eric Reymond in Lyon das Unternehmen C.E.I.A. S.A. (Centre Européen d´Informatique et d ´Automation) und entwickelten in den folgenden Jahren ein erstes funktionelles Eiweißprofil, das in den folgenden Jahren durch Forschungsarbeiten von F. Lasne wissenschaftlich fundiert wurde.
Seit den 1990er Jahren konzentrierte sich die Forschungsarbeit auf das bis heute bestehende Zentrallabor in Brüssel. Durch die jahrelangen Erfahrungen vieler Anwender, vor allem die systematische Aufarbeitung der Befunde durch Dr. Sus Herbosch und die statistische Berechnungen von Alain Reymond, ist das Proteomis-Profil in seiner heutigen Form für integrativ arbeitende Therapeutinnen und Therapeuten ein verlässliches Diagnoseinstrument im täglichen Praxisalltag geworden.



